KMS11 - Gemeinsam in Neukölln
KMS11 - Gemeinsam in Neukölln
7/14/2025, 5:38:08 PM

PRESSEMITTEILUNG Berlin, 14. Juli 2025 “Wir wollen bleiben – nicht blockieren”: Neuköllner Mietergemeinschaft kämpft um ihr Zuhause Mieter*innen wollen Genossenschaft gründen und machen Katholischer Kirche ein konkurrenzfähiges Kaufangebot für ihr Wohnhaus – fordern faire Chance statt Verkauf an Höchstbietenden. In der Karl-Marx-Straße 11, mitten in Berlin-Neukölln, leben seit Jahrzehnten 22 Mietparteien – darunter junge Familien, Rentnerinnen und Alleinstehende. Nun droht ihnen Verdrängung. Der Grund: Die Katholische Kirche will das Wohnhaus verkaufen – aktuell an den höchstbietenden Investor. Ein bereits zugesichertes transparentes Verfahren gegenüber der Mietergemeinschaft, die ein gemeinschaftlich erarbeitetes und marktübliches Kaufangebot vorgelegt hat, hat es bislang nicht gegeben. Eine Professionalisierung durch die Einbindung der gemeinwohlorientierten Immobilienagentur GIMA Berlin Brandenburg eG wurde von Seiten der Katholischen Kirche abgelehnt. Die Mieter*innen wollen das nicht akzeptieren. Sie fordern einen konstruktiven und offenen Dialog. Seit über einem halben Jahr trifft sich die Mietergemeinschaft regelmäßig, hat ein Finanzierungs- und Modernisierungskonzept erarbeitet. Parallel schafft sie die Voraussetzung, um eine Genossenschaft zu gründen oder einer bestehenden beizutreten. Ein konkurrenzfähiges Kaufangebot wurde vorgelegt. Die Reaktion des Berliner Erzbistums blieb bis zuletzt vage und intransparent. Einzige Information an die Mietergemeinschaft: Man wolle den Verkauf exklusiv über das Immobilienunternehmen Engel&Völkers abwickeln – einem Interessenten wurde bereits exklusives Kaufrecht eingeräumt. Nun appellieren die Mieter*innen der Karl-Marx-Straße 11 an die Öffentlichkeit – und an die Katholische Kirche. „Es geht uns um soziale Verantwortung, nicht um Blockade. Die Katholische Kirche hat eine Wahl – und wir haben ein tragfähiges und sozial verantwortliches Konzept. Geben Sie uns die Chance, unser Zuhause bezahlbar zu erhalten”, sagt Stephan Karl, der als Teil einer vierköpfigen Familie seit 18 Jahren in dem Haus wohnt. Das Haus wurde der Katholischen Kirche vor mehr als zehn Jahren von einer Privatperson vermacht. Seitdem hat sie mit geschätzt rund 1,6 Millionen Euro von den Mieteinnahmen profitiert. Nun will sie zusätzlich eine maximal hohe Verkaufssumme erzielen. Bei einer Verkaufssumme von 4 Millionen Euro beläuft sich das Plus des Erzbistums auf 5,6 Millionen Euro. „Die Kirche hat das Haus geschenkt bekommen“, sagt Christiane Ranft, die ebenfalls seit 18 Jahren in der Karl-Marx-Str. 11 wohnt. „Wir kritisieren nicht, dass sie es verkaufen will. Wir haben ein faires Angebot gemacht, das die Mietergemeinschaft finanziell fordert und den marktüblichen Standards entspricht.“ Ranft, die die Mieter*innengemeinschaft mit ins Leben gerufen hat, ergänzt: „Ich bin alleinerziehend, ich kann hier nur wohnen, weil ich es schon so lange tue. Alleinerziehende sind in Deutschland die Familienform mit dem höchsten Armutsrisiko. Das Finanzierungskonzept unserer Hausgemeinschaft berücksichtigt soziale Aspekte, wir sind solidarisch. Ich denke, für die Kirche ist unser Projekt – sowie ein gut abgewickelter Verkauf an uns – eine gute Sache. Wir leben wichtige mitmenschliche Werte.” “Wir leben hier, das ist unser Zuhause, die Kinder, die hier geboren sind, das sind unser aller Kinder. Wir sind ein Stück Neukölln, wir tragen diese Nachbarschaft”, unterstreicht Familie Emir, die seit 19 Jahren im Haus wohnt. Die Mietergemeinschaft startet heute die Öffentlichkeitskampagne „Unser Zuhause – mitten in Neukölln“ – mit einer Website, Social-Media und der vorliegenden Pressemitteilung. Ziel ist es, die Katholische Kirche zum Umdenken zu bewegen. Weitere Informationen/Kontakt: Website: https://www.karlmarx11.de/ Pressekontakt: Patrick Härtel-Jansen, 0170-8046874 und Frieda Wittenborn, 0163-8834905 E-Mail: kontakt@karlmarx11.de Bluesky: @karlmarx11.bsky.social

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